Die schönsten Foto-Spots in Graz

Natürlich stehen, wie überall, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Graz als Fotomotive im Fokus. Dazu gehören historische Denkmäler (Uhrturm auf dem Schlossberg, Hauptplatz mit dem Erzherzog-Johann-Brunnen, Renaissance-Höfe des Landhauses, Mausoleum Kaiser Ferdinands II., Schloss Eggenberg) und avantgardistische Architekturen (künstliche Murinsel, Kunsthaus Graz, Tunnel unter dem Schlossberg).

Bevor wir uns Graz im engeren Sinn zuwenden, hier ein paar grundsätzliche Überlegungen, die für die Fotografie in Städten, für die Handy-Fotografie generell gelten, wenn gute Fotos das Ergebnis sein sollen. Sparen Sie nicht an der Ausrüstung. Verzichten Sie, außer für Selfies, auf die Frontkamera des Handys und auf das integriertes Blitzlicht. Ein Selfiestick mit Fernauslöser kann spannende Perspektiven ermöglichen, sowohl nach oben, um Panoramafotos zu machen, als auch nach unten, um Spiegelungen oder Close-ups zu schießen. Denken Sie auch daran, Ihr Smartphone zu schützen, eine Schutzhülle ist deutlich günstiger als eine Reparatur bei Displaybruch. Um länger durchhalten zu können, denken Sie auch, eine aufgeladene Powerbank mit auf die Tour zu nehmen.

Die zehn schönsten Foto-Spots in Graz

Der Grazer Uhrturm, ein von der Schleifung der Festung übrig gebliebener Solitär, benötigt weder als Denkmal noch als Fotomotiv oberhalb der Grazer Altstadt näher beschrieben werden, da er sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne fotogen ist. Die wechselnden Beleuchtungen machen ihn sowohl in der Dämmerung als auch in der Nacht zu einem Motiv ersten Rangs. Tipp: Stativ mit Handyhalterung nicht vergessen, um abends verwacklungsfreie Bilder schießen zu können.

Der Blick über den Hauptplatz von der Südwestecke des historistischen Rathauses sollte den Erzherzog-Johann-Brunnen so weit im Vordergrund behalten, dass der Uhrturm voll im Blick bleibt. Bei diesem Motiv bildet die städtische Illumination eine Rolle. Bei nächtlichen Stativaufnahmen stören die Oberleitungen der Straßenbahn weniger.

Westlich der Innenstadt liegt, jenseits der Mur und der Bahnanlagen, leicht erhöht zu Füßen des Plabutsch das Schloss Eggenberg, das auch während der Park-Öffnungszeiten ein großartiges Fotomotiv darstellt. Es ist nicht zugebaut und bietet aus jeder Richtung prachtvolle Perspektiven. Unser Tipp: gehen Sie hinter das Schloss zum kleinen Seerosenteich. Hier lassen sich tolle Reflexionsbilder machen.

Ebenfalls links der Mur unterhalb des Schlossberges liegt der blaue „friendly alien“ (Kunsthaus Graz), der das Museum für zeitgenössische Kunst beherbergt. Die als biomorph bezeichnete Architektur mit ihrer gläsernen Haut bietet zu jeder Tages- und Nachtzeit Spiegelungen und Lichteffekte, die jedem Fotografen reizvolle Entdeckungen schenken.

Auf der Mur liegt nicht weit davon entfernt die künstliche Murinsel, die mit beiden Flussufern durch lange elegante Brücken verbunden ist. Auch auf dieser Kunstinsel finden beeindruckende Lichtinstallationen statt. Einer der interessantesten Fotostandorte liegt direkt am rechten Flussufer unterhalb der Brücke. Hier kann man mit Langzeitbelichtungen experimentieren. Auch hier gilt: Stativ, Fernauslöser und Hülle für das iPhone nicht vergessen!

Ein beliebtes, aber auf den Advent beschränktes Motiv ist die Weihnachtsbeleuchtung vom Platz am Eisernen Tor zum Hauptplatz entlang der Herrengasse. Das beliebteste Einzelmotiv ist dabei der leuchtende Miniuhrturm beim Eisernen Tor.

Stadtfotografen lieben die Dachlandschaften historischer Innenstädte, die aber auch in Graz einige Bausünden deutlich machen. Besonders gute Standorte sind das Dachcafé des Kaufhauses Kastner&Öhler in der Sackgasse und der Herbersteingarten auf der in die Altstadt hineinragenden Bürgerbastei.

Mitten in der Altstadt liegt zwischen der Herrengasse und der Schmiedgasse, äußerlich unscheinbar, eines der bedeutendsten Renaissance-Bauwerke nördlich Italiens, das Landhaus mit seinen vier Arkadenhöfen. Sie sind eine Herausforderung für Architektur-Fotografen und erfordern einen feinfühligen Umgang mit extremen Weitwinkelobjektiven (stürzende Linien, Winkeltreue, Kissen- bzw. Tonnenverzerrungen).

Von der originalen Stadtburg Kaiser Friedrichs III. in der Nordostecke der Altstadt sind an der Hofgasse nur geringe Reste erhalten. Das stark veränderte anliegende Burgtor ist zumindest sehenswert. Herausragend ist aber die äußerlich unscheinbare, noch heute unverändert erhaltene Doppelwendeltreppe im Innenhof, die zum Experimentieren mit Blickwinkeln und Brennweiten einlädt. Im Innenhof fand gegenüber der Wendeltreppe in einer Wandnische ein kostbares Relikt der jüdischen Geschichte seinen Platz, ein gut erhaltener jüdischer Gedenkstein.

Südlich der Hofgasse liegt der äußerlich unscheinbare spätgotische Dom, der als Hofkirche gegründet worden ist, lange Zeit Jesuitenkirche war, bevor er zum Dom umgewidmet wurde. Die zurückhaltende Barockisierung verschleiert im Inneren den gotischen Charakter nicht, und die Architektur ist wieder ein Leckerbissen für Architektur-Fotografen, insbesondere die unveränderten Rippengewölbe.
Direkt südlich des Chors ließ der spätere Kaiser Ferdinand II. die anfangs unvollendete Katharinenkirche mit seinem Mausoleum errichten. Die hochdramatische Fassade aus der Übergangszeit vom Manierismus zum Barock ist ein perfektes, inszenierbares Motiv, wenn man den Sonnenstand einbezieht. Der Blick über Bürgergasse und Treppe kommt einer Theaterkulisse gleich.

Mehr besondere Motive

An den Fassaden vieler Gebäude, die als Ganzes zu viele Störungen aufweisen, gibt es immer noch reizvolle Details, z.B. den Stuck am Luegghaus (Ecke Hauptplatz/Sporgasse), die Fresken am „Gemalten Haus“ (Herrengasse, mit Durchgang zum Herzoghof) oder das von Skulpturen flankierte Portal zum Landeszeughaus (Herrengasse neben dem Landhaus; die originalen Portalflügel sollte geschlossen sein).
Das Landeszeughaus gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der steirischen Landeshauptstadt, ist aber für Fotografen ein harter Brocken, den nur mit den Techniken des „Availible Lights“ können innerhalb der weltgrößten Sammlung historischer Waffen faszinierende Bilder gelingen.

Altstadt-Idylle

Die Hauptachsen sind zu Einkaufsmeilen ohne fotografischen Reiz verkommen, doch gleich daneben in Gassen und kleinen Plätzen findet der Fotograf „Beute“. Zur Konzentration auf die Motive sollte man mit der Brennweite eines Porträtobjektives experimentieren. Eine besondere Ecke ist der Glockenspielplatz mit dem figuralen Glockenspiel. Besonders pittoresk sind der Franziskanerplatz und die davon abgehenden Gassen (Neue Welt, Kapaunplatz) und Durchgänge.

In der nördlichen Altstadt, unweit des Zuganges zur Murinsel, öffnet der Schlossbergplatz den Blick auf den Schlossberg und den Uhrturm oberhalb der Kriegssteige. Der Katalog der Motive ist damit noch lange nicht erschöpft, doch hier muss der Stadtfotograf selbst auf Entdeckungsreise gehen.

 

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