Grünschnitt und Gartenabfälle in Graz entsorgen
Spätestens mit dem Beginn des Frühlings beginnt auch für die Grazerinnen und Grazer wieder die Gartenarbeit. Dabei entstehen verständlicherweise auch viele Abfälle, vor allem Grünschnitt. Doch wo und wie kann man diesen in Graz eigentlich entsorgen?
Nicht einfach anfangen, sondern mit Plan vorgehen und den richtigen Zeitpunkt nutzen!
- Frühlingszeit, Grünschnitt-Zeit. Doch der Schnittzeitpunkt hängt freilich von der Art der Pflanzen ab, die man zum Beispiel bei Garmundo bestellen kann. Außerdem gilt es natürlich, auf die Natur, insbesondere auf brütende Vögel, Rücksicht zu nehmen.
- Die Winterzeit, also die Wochen vor dem Austrieb der Pflanzen, ist perfekt, um Liguster, Hainbuche, Buche oder Weißdorn zu schneiden. So früh im Jahr lassen sich Äste und Zweige einfacher schneiden. Unschöne Rückschnitte werden durch den Neuaustrieb im Frühling rasch wieder verdeckt. Wichtig ist allerdings, das Thermometer im Auge zu behalten: Unter 5 Minusgrade sollte es während des Rückschnittes nicht anzeigen.
- Der zeitige Frühling, also der März oder der frühe April, sind eine gute Zeit für den Rückschnitt von immergrünen Laubgehölzhecken, etwa Buchsbaum, Feuerdorn oder Kirschlorbeer.
- Hecken aus Nadelgehölzen indes schneidet man erst im August. Auch für die Hecke aus Liguster sind März und April noch zu früh. Hier kann man die Heckenschere in den letzten Juniwochen am besten ansetzen.
- Wenn ein zusätzlicher Schnitt erforderlich ist, kann man Ende August oder an warmen Septembertagen nochmal weitermachen. Dies ist bei älteren Hecken aber meistens nicht erforderlich, hier genügt also ein Schnitt pro Jahr.
- Grundsätzlich sollte die Hecke bei trockener Witterung erfolgen, allerdings nicht bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung. Denn dann können die Pflanzen an den frischen Schnittstellen regelrechte Verbrennungen davontragen.
Grünschnitt, was ist das eigentlich genau?
Als Grünschnitt werden alle organischen Abfälle bezeichnet, die im Garten anfallen. Gras wird allerdings meistens nicht dazu gezählt, sondern separat als Rasenschnitt bezeichnet. Beispiele für Grünschnitt:
- Äste bis zu einem Durchmesser von 15 cm und weniger als 2 m Länge
- Schnittabfall und Zweige von Bäumen und Hecken
- Reste von Pflanzen
- Laub
Natürlich ist es sinnvoll, den Gartenabfall vorzusortieren. Große Äste etwa werden zerkleinert und / oder separat entsorgt. Kein Grünschnitt sind Heu und Stroh, Erde, Sand und Geröll, Tierstreu, Küchenabfälle, faules Obst, Asche, Baumwurzeln oder dicke Baumstämme.
Auch diese Abfälle müssen also getrennt entsorgt werden. Genauere Informationen dazu gibt es bei den kommunalen Abfallbetrieben.
Wohin mit dem Grünschnitt, wenn man seinen Garten in Graz auf Vordermann bringt?
Kleine Mengen Grünschnitt, etwa vom Balkon oder aus dem Vorgarten, dürfen in die Biotonne.
Wenn etwas mehr Grünschnitt anfällt, gibt es in Graz zusätzlich den Grünschnittsack. Diesen kann man über die Holding Graz oder die Servicestellen der Stadt Graz bekommen, allerdings ist eine Terminvereinbarung per Telefon oder online notwendig. Zudem gibt es die Säcke mit einem Volumen von 110 Litern auch im Ressourcenpark Graz zu erwerben. Kostenpunkt: 4,20 € pro Sack. Damit ist die Abholung des Grünschnittsackes auch bereits bezahlt, man kann ihn also einfach am Abholtag neben die Bioabfalltonne stellen.
Die Mengen an Grünschnitt sind noch größer? Kein Problem: Innerhalb des Grazer Stadtgebietes kann man auch eine Grünschnittabholung per Lkw beantragen. Private Haushalte zahlen hierfür einen pauschalen Preis von 110,00 €. Wird eine Leeranfahrt erforderlich, so kommen 66,00 € hinzu. Wichtig: Die Fahrzeugbreite von 2,5 Metern und eine Einfahrtsbreite von 3,5 Metern sind zu beachten. Zudem muss die Zufahrt befestigt sein, Wurzelstöcke sind nur im Kleinformat zulässig und das Schnittgut darf nicht länger sein als 3,50 Meter.
Wer seinen Abfall selbst transportieren kann, kann auch die Kompostanlage am „Sturtzplatz“ (Ressourcenpark) ansteuern. Die Zufahrt ist kostenpflichtig, aktuell werden 6,- Euro pro Einfahrt mit für maximal 200 Kilogramm fällig, dies ist aber nur nach Registrierung und nur 5 mal pro Jahr möglich.
Tipp: Jedes Jahr gibt es im Frühjahr eine Grünschnittaktion. Hier können an drei Sammelstellen Haushaltsmengen an Grünschnitt kostenlos abgegeben werden. Die Aktion ist meist Ende März bis Mitte April des jeweiligen Jahres, im Jahr 2023 fand die Aktion von 25. März bis 23. April statt. Die Sammelstellen sind Gelände im Norden der Stadt die Firma Ehgartner ( Wasserwerkgasse 5, 8045 Graz), im Süden findet man eine Sammelstelle in der Maggstraße 35. Auch der sogenannte Sturtzplatz in der (Sturzgasse 8) kann bei dieser Aktion angefahren werden.
Auch ein eigener Komposthaufen kann eine Alternative sein
Größere Mengen Bioabfall kann man auch auf dem eigenen Komposthaufen entsorgen, sofern sich dafür ein adäquater Platz findet. Gerade auf kleineren Stadtgrundstücken kann sich eventuell ein kompakter Schnellkomposter aus Kunststoff anbieten. Gerade wenn man die Möglichkeit hat, Grünschnitt zuvor im Häcksler zu zerkleinern, bietet ein solcher Komposter erstaunlich große Kapazitäten.
Achtung: Grünschnitt im Wald beziehungsweise in der Natur ablagern ist verboten!
Zwar mag man vielleicht annehmen, dass Grünschnitt „Bio-Qualität“ aufweist und die wilde Entsorgung daher unproblematisch ist. Doch im Grünabfall kann sich Schimmel bilden, der wiederum zu Pilzkrankheiten an der umliegenden Vegetation führen kann. Grünschnitt schädigt also in sehr vielen Fällen die Natur, da er Einfluss auf den natürlichen Nährstoffkreislauf nimmt. Der herumliegende Bio-Abfall stört also nicht nur die Jogger beim Laufen in Graz.
Ein weiterer Aspekt: Im Grünschnitt können Samen enthalten sein, die in der freien Natur nichts verloren haben. Genau wie anderer Abfall darf auch Bioabfall also nicht im Wald oder anderswo in der Natur entsorgt werden. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für Graz, sondern ist überall Gesetz.